(English version follows below)
Ich persönlich fahre ja sehr gerne Schiff. Egal, ob Segelschiff, Fähre oder Ruderboot – ist alles toll! Insofern ist es schon lustig, dass mein auserwählter Ehemann nicht nur Höhenangst hat, sondern auch noch ein großes, generelles Unwohlsein bei offenen Wasserflächen verspürt. Es scheint sich jedoch etwas relativiert zu haben, denn wir sind nicht nur erfolgreich vor ein paar Wochen über die Brücken der Bastei spaziert, sondern hatten auch für diese eine letzte Ferienwoche eine Fährfahrt nach Schweden gebucht, im vollen Bewusstsein und mit Ausblick auf durchaus erinnerungswürdige Momente.
Eine Fährfahrt, so dachten wir, wird voll entspannt! Wir fahren abends aufs Schiff, genießen zu Beginn des Urlaubs das Buffet, schauen begeistert zu, wie die Küste verschwindet und wir aufs offene Meer fahren (auch an dieser Stelle der Beschreibung guckte Karsten begeistert, ich denke also, Wasserflächen sind ok, wenn es in den Urlaub geht), erkunden mit den Kindern das Schiff und gehen dann ganz gemütlich schlafen, in einer Kabine mit Seeblick.
So hätten wir das gemacht.
Wären da nicht die Kinder gewesen.
Die Kabine war jedenfalls super. Kein Vergleich zu den Nachtzügen der deutschen Bahn. Ganz ehrlich, wer will noch mit dem Nachtzug fahren, wenn man die Nacht auch auf einem Schiff verbringen kann. Wir hatten viel mehr Platz, konnten uns tatsächlich um die eigene Achse drehen ohne irgendwo anzustoßen, die Betten waren sicherlich 20 Zentimeter breiter und der Rausfallschutz für die Kinder schützte in der Tat vor dem Rausfallen! Die Kinder fanden die Kabine auch super, es gab sogar für jeden ein kleines Kuscheltier und Naschis (die Große hatte eine Kuscheltomate auf dem Bett liegen. Sie ist aber davon überzeugt, dass es eine Erdbeere ist. Ist vielleicht auch besser so.). Nur leider zeigten sie nicht die erwartete Begeisterung, was das Stehen an Deck anging. Es wurde gehüpft, unkontrolliert geklettert (zu viel Adrenalin für den Urlaubsstart, ganz ehrlich!) und ständig war der Großen kalt (aber wärmer anziehen war irgendwie nicht drinnen). Karsten und ich schielten sehnsüchtig auf die Leute, die entspannt mit einem Cocktail die Aussicht genossen. Statt die vorbeifahrenden Schiffe zu bewundern, hing der Nachwuchs lieber hypnotiesiert vor den blinkenden Spielautomaten.
Nun denn, schnell auf zum Buffet. Das war ganz lecker, die Große probierte auch mutig Krebse, nur der Kleine, der machte nur Blödsinn. Die Großeltern können sich das anscheinend nicht vorstellen, aber es war tatsächlich so, dass wir uns in der unangenehmen Situation befanden, der eine berüchtigte Tisch mit dem kreischenden und schmeißenden Kind zu sein und alle anderen zu uns rüberschauten. Wir griffen also zur einzigen Möglichkeit, uns noch ein paar ruhige Bissen zu verschaffen: dem Nachtisch. Etwas präziser: Eis! Erst das Kugeleis, und dann wurde auch noch entdeckt, dass es am anderen Ende des Buffets Softeis gab. Also Eis in Massen, nur damit wir unseren Teller leeressen konnten (erfahrene Eltern werden ahnungsvoll die Augen rollen).
Nun denn, da die Kinder sehr zu meiner Empörung nicht wieder nach draußen wollten, gingen wir alle in die Kabine und versuchten zu schlafen. Also, eigentlich sollten die Kinder schlafen. Taten sie aber nicht. Denn nun setzte der Zuckerschock ein. Der Kleine war so aufgedreht, dass an Schlafen nicht zu denken war. Er redet ja wirklich noch nicht viel, aber wenn er schlafen soll, dann plappert er plötzlich wie ein Wasserfall. Nach anderthalb Stunden Abendprogramm zogen Karsten und ich uns auch schon mal vorsorglich den Schlafanzug an. Nach zwei Stunden waren wir echt genervt. Und müde. Die Schlaflieder gingen in Drohungen über (ich plante, die Kinder am Ziel unserer Reise in den Kuhstall des Bauernhofes zu sperren. Der Kleine protestierte: „NICHT! Dididi!“ – er wollte lieber in den Hühnerstall – und die Große wollte auf das DACH des Hühnerstalles, bitteschön) und als alles nichts half, wurde geflucht. Irgendwann schliefen alle zusammen ein, viel zu spät. Die Große erwachte am nächsten Morgen, zeigte auf ihre Kuscheltomate und sagte sachlich „Mama, die heißt gar nicht SCh….Erdbeere, sondern „Liebe, kleine Prinzesinnen-Erdbeere!“
Nicht ganz so schlimm, aber doch ähnlich verlief übrigens die Rückreise. Aber dazwischen, da war es total schön! Werdet ihr noch sehen!

Kabine mit Fenster! Purer Luxus! Im Hafen von Kiel war die Stimmung noch super! / Cabin with view! Pure luxury! At Kiel harbour, the mood was still good!

Netter Leuchtturm vor Göteborg! Fotografiert neben meckernden Kindern! Der Rest der Fährfahrt wurde gottseidank nicht dokumentiert! / Nice lighthouse near Göteborg! Picture taken next to annoying kids! The rest of the ferry ride was not documented (luckily!).
Personally, I love ships. Let it be a tall ship, a ferry or a rowing boat – it’s all awesome! It is therefore kind of funny that my beloved husband is not only afraid of heights, but also feel a general strong indisposition regarding open waters. However, both fears seem to be a bit weaker by now as we not only successfully climbed the bridges of the Bastei a few weeks ago, but also booked a ferry crossing to Sweden for our last week of summer vacation. It was booked by full consciousness and with the prospects of many memorable moments.
A ferry ride, we thought, is going to be super relaxed. We’ll drive to the ferry in the late afternoon, enjoy the buffet, watch happily how the coast line disapperas and we enter the open waters (Karsten still looked positively excited at this point, so I guess open waters are ok when being on a ferry), we let the kids discover the ship and then we’ll have a good nights sleep in a comfortable cabin with sea view.
That’s how we would have done it.
If we would have been without kids.
The cabin, by all means, was great! Nothing like a night train with the German Railways. Honestly, who wants to go by night train if one can spend the night in such a great cabin on a ferry? We had much more space, and we were actually able to turn around without hitting our heads or shoulders or knees. The beds are at least 20 centimeters wider than in the night trains, and the bed guard which is supposed to stop the kids from falling off the bed at night is actually designed in a way that it fulfills its duty. The kids were quite happy with the cabin too, especially since there was a soft animal and some sweets for each (the little one got a soft tomato. But she insists that it is a strawberry).
However, they didn’t show the same amount of excitement when we wanted to go on deck. They jumped, climbed (too much adrenalin for a vacation start, I tell you!) and the little one was constantly complaining about feeling cold (yet putting on an extra sweater was somehow not an option). Karsten and I were jealously watching the other people, who enjoyed the sunset while drinking a cocktail. Instead of watching the passing ships, they preferred to stare at the blinking gambling machines. Well then, off to the buffet, quickly.
The buffet was pretty nice, the little one was brave enough to try crayfish, but the hobbit was doing nothing but nonsense. The grandparents have a hard time imagining it, but we indeed found ourselves in the uncomfortable situation to be the one infamous table with the crying and stuff-throwing kid (while being watched by everyone else). So we did the only possible thing to ensure we could actually finish our plates: we let them have dessert. More specifically: ice cream. First the normal one, and then they discovered the soft ice at the other end of the buffet. So they ate lots and lots of ice cream (and experienced parents will probably feel a forebording here).
So, after dinner I was a bit indignant as the kids didn’t want to go on deck again, so we went back to the cabin and tried to sleep. Actually, the kids were supposed to sleep. But they didn’t. Because guess what, the sugar started kicking in. The hobbit was so excited that there was no chance to put him to bed. After one and a half hours, Karsten and I decided to brush our teeth and get ready for bed too. After two hours, we were pretty annoyed. And tired. The lullabies were replaced by threats (I planned to put the kids in the cowshed of the farm we were staying at. The hobbit cried “NICHT! Dididi!” – which means that he preferred to be put in the hen-coop – and the little one wanted to be put on the roof of the shed, please!) and when nothing worked, we started to curse. At one point, all of us were falling asleep, far too late. When the little one woke up the next morning, the first thing she said was “Mom, it’s not a sh…strawberry! It’s called a “lovely, small princess strawberry!”
By the way, the trip back was about the same. Maybe not as bad, but bad enough. But the time in between those ferry rides was wonderful! You’ll see.