(English version follows below)
Seit über drei Jahren schauen wir von unserem Esstisch aus rüber auf eine Bergkette (Oder Hügelkette? Die Definitionen unterscheiden sich wahrscheinlich zwischen Schweizern und Nichtschweizern). Auf dieser Hügelkette thront über den Baumwipfeln eine große, runde Kugel. Und seit drei Jahren denke ich mir immer wieder: “Da müssen wir mal hin!”.
Und genau das haben wir gestern gemacht. Die Bergkette ist nämlich Teil des Jura-Höhenweges und man kann dort ganz wunderbar von Baden nach Regensberg wandern. Und zwar heute ohne Kinder! Das haben wir ganz großartigen Freunden zu verdanken, von denen die einen mit der Großen einen Götti-Tag verbracht haben und die anderen uns angeboten haben, den Kleinen zu hüten. Und so kamen Karsten und ich in den Genuss, nach langer, langer Zeit mal wieder eine richtige, lange Unternehmung zu zweit zu machen. Das wissen wir immer sehr zu schätzen (meistens schaffen wir es so einmal oder zweimal im Jahr….siehe hier und hier).
Wir fuhren also morgens nach Abgabe der Kinder mit der S-Bahn nach Baden und wanderten los. Sehr zu unserer Belustigung führten uns die Wanderzeichen erstmal zu einem Fahrstuhl (sehr schick, komplett aus Glas und natürlich ordentlich geputzt, so ist das nämlich in der Schweiz). Dann über eine süße, kleine Holzbrücke und von da aus ging es hoch auf den Rücken der Lägern. Wir waren recht gespannt – der erste Teil von Baden aus geht nämlich direkt auf dem Grat entlang und ist teilweise recht ausgesetzt. Für Nicht-Schwindelfreie ist das schon eine Herausforderung, auch wenn rechts und links netterweise viel Gebüsch war, sodass man gar nicht immer genau sah, wie tief es auf beiden Seiten runtergeht. Ich genoss vor allem, dass wir endlich mal so richtig ausschreiten konnten und nach gefühlten Ewigkeiten wieder eine Tour von A nach B machten (ist es nicht toll, wenn man abends sagen kann: “Wir sind heute von hier nach dort gewandert!”?). Und Karsten genoss sein PhD-Geschenk und die vielen Hummeln und Bienen und Schmetterlinge und Eidechsen. Und wir beide genossen es, uns mal wieder richtig zu unterhalten. Und so wanderten und spazierten wir über Stock und Stein, auf dem Grat entlang und durch schönen Wald und sahen zwischendurch auch tatsächlich die große Kugel (eigentlich ein Radargerät vom Zürcher Flughafen) ehe ganz romantisch Regensberg vor uns auftauchte.
Die Große genoss es unterdessen sehr mit ihren Paten. Und der Kleine genoss die Abwechslung anscheinend ebenfalls sehr. Vielleicht sollten wir ihn mal öfter zu Freunden geben, da scheint er viel weniger zu meckern als bei uns!
Und abends genossen wir dann noch ein leckeres Grillerchen und alkoholfreie Caipis im Abendsonnenschein.
(Nur nachts, da genossen wir es nicht mehr so sehr, weil die Große mal wieder Fieber bekam und Angst hatte, dass Esel in ihrem Zimmer wären und sie beissen würden. Aber man kann ja auch nicht ständig geniessen.)
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From our dining table we can overview a large ridge on the other side of our valley. And on top of the ridge sits a big, grey kind of balloon. And since three years, I have been thinking: “We should go there one day!”. Well, this day was yesterday!
The ridge is part of the Jura Mountains and there is a beautiful trail which leads from Baden to Regensberg and goes, among others, right along the top of the ridge. So yesterday, Karsten and I accepted a very kind offer of several of our friends who convinced us to leave our kids at home and we took the train to Baden and started walking.
The trail is indeed beautiful: in Baden, it first leads you to an elevator – a very nice one made out of glass which is, of course, always perfectly clean (after all, this is Switzerland) and after crossing the river you are going up the ridge. Both Karsten and I were kind of excited because the first part along the ridge is quite exposed and you should be free of giddiness (which Karsten is not). But although the path (or rather the rocks) was indeed exposed, there were also bushes on both sides so that you are often not really aware of how steep it actually is. We therefore managed it well and felt satisfyingly brave afterwards.
Both of us were really enjoying the hike. I particularly enjoyed being able to walk in my own pace and to actually hike from one point to another again (isn’t it great when you can say “Today I hiked from here to there!”?). Karsten particularly enjoyed his PhD-gift and all the busy bees and bumblebees, butterflies and lizards. And we both enjoyed each others company and the opportunity to properly talk without the usual “Will you change the diapers? Is dinner ready? Could you keep an eye on the kids please?”. And there we walked and walked, along the ridge, over hill and dale and through beautiful forests and after a wile we also came by the big grey balloon (which is in fact a radar station for the Zurich airport). And after five hours, Regensberg came in sight, romatically situated on top of a hill.
And to make it perfect: the little one had a great day with her godparents. The hobbit really enjoyed the company of our friends (maybe we should give him away more often – he seems to complain far less somewhere else than at home!). And we concluded the day with a bbq and alcohol-free caipis.
(Just the night, the night was kind of rough since the little one suddenly has a fever again. But hey, even that can’t bother after a day like this!)
Hach…! So gerne ich in Finnland lebe… aber… Berge! Berge!!! Diese gelben Wegweiser machen mich ganz sehnsüchtig. Vielleicht nächsten Sommer… 🙂
Siehst du, ich vermisse dafür jedesmal das Meer…das ist bei uns nächsten Sommer wieder geplant. Wir sollten für den Urlaub einfach immer tauschen 🙂
Und das muss man den Schweizern ja lassen: die gelben Wegweiser sind super!! Und sowieso das Wanderweg-Netz! Man kann ja praktisch von überall loslaufen!
Schöner Bericht und tolle Fotos! Karsten: Respekt, dass du dich mit deiner Höhenangst hier drüber getraut hast! Der Lägerngrat zählt zu den spannendsten Ecken in der Umgebung, finde ich, und ist nicht zu unterschätzen. Der Grosse Mythen ist verglichen damit ein Kinderspiel! Allerdings sieht man mehr in die Tiefe 😉 Als wir das erste Mal auf der Lägern waren, war es fast Winter und man konnte seeeehr weit in die Tiefe sehen… das macht einiges aus.