long time no see

(English version follows below)

Hier war es lange Zeit still. Irgendwie war weder die Muße noch die Lust am Schreiben vorhanden.

Es lag unter anderem daran, dass ich mir Hoffnungen auf eine Stelle gemacht hatte, für die ich wirklich extrem gut gepasst hätte (und nein, das war noch nicht mal eine super Stelle, nach der man sich als Single die Finger lecken würde, aber es wäre etwas gewesen, was mir Spaß macht und zeitlich machbar gewesen wäre und wo endlich etwas mehr Geld reinkommen würde). Diese ganze blöde Bewerbung hat über ein Vierteljahr in Anspruch genommen und ziemlich viel Platz in meinem Kopf beansprucht. Zum Bewerbungsgespräch bin ich im März gefahren, nachdem der Kleine zwei Nächte durchgekotzt hat und ich komplett übermüdet war. Hab ich trotzdem souverän gemeistert, mir wurde hinterher intern gesagt, dass ich super war. Immerhin. Bekommen hat die Stelle nichtsdestotrotz jemand, der die Arbeit schon seit über 20 Jahren macht. Da scheint es auch kein Problem zu sein, dass die Person in zwei Jahren in Rente geht (ich bin auch gar nicht sauer auf diese Person. Im Gegenteil, ich mag sie gerne und finde die Anstellung wohlverdient. Ich hätte sie nur halt auch gerne gehabt). Und es scheint auch kein Problem zu sein, dass mit der Veränderung, die da stattfindet, ziemliche Einbußen im Angebot einher gehen.

Jedenfalls hatte ich wirklich ziemlich große Hoffnungen gehabt, und nun stehe ich an einem Punkt, wo ich überlege, ob es überhaupt noch Sinn macht im Museumsbereich zu suchen. Um es mal auf den Punkt zu bringen: die Museumsarbeit in Deutschland, speziell die Museumspädagogik, ist kompletter Mist stark verbesserungswürdig. Solange Vermittlungsarbeit so wenig zugestanden wird und so wenig ernst genommen wird, macht das doch keinen Sinn. Ich wünschte, im Management würde es mal akzeptiert werden, dass Museen nur dann etwas bringen, wenn man die Inhalte gut an die Besucher vermittelt. Denn ohne das macht es auch keinen Sinn, ein Museum am Laufen zu halten.

So oder so, ich bin wild am Nach- und Umdenken. Es ist nicht gerade erheiternd, wenn man sich eingestehen muss, dass einem die gesamte Ausbildung der letzten Jahre einfach nichts nützt. Irgendetwas muss es doch geben, womit man als Mutter von zwei Kindern im Kulturbereich Geld verdienen kann. An Ideen mangelt es mir jedenfalls nicht, aber irgendwer muss es ja auch bezahlen, gell?

Die ganze Thematik hat wirklich viel Zeit in Anspruch genommen. Nebenher gab es noch ein-zwei andere Themen, die mich ziemlich geärgert haben. Und dann ging nochmal viel Zeit und Energie drauf um nicht vollends frustriert zu sein.

Und dann ist plötzlich der Frühling da. Mit grünen Blättern, blühenden Bäumen und Vogelgesang am Morgen. Ostern steht vor der Tür, und ich freue mich wie Bolle darauf in unserem Garten Ostereier zu verstecken. Da gibt es so viele tolle Verstecke, dass ich fürchte, wir werden viel zu viele Eier kaufen  müssen. Gleichzeitig hat Karsten am Wochenende Geburtstag und wir kriegen Gäste, und so wie es aussieht wird es ein wunderschönes Kuchenessen im sonnigen Garten werden! Danach geht’s dann auf zu einer Hochzeit – nach einigen Hochzeiten, die wir getrennt gefeiert haben, wird diese mal wieder als Familie begangen!

Erstmal herzliche Grüße an alle. Mich gibt es noch.

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Long time no see on this blog. Somehow, the ambition and the good mood was lately missing from my side.

On of the reasons for it was that I had been hoping for a job for which I would have been perfect. It wasn’t even a great job with great income, but it was exactly what I wanted to be doing and what I enjoy, and besides that it would have been part-time in the mornings, so it would have been perfect regarding kindergarden and (soon) school time. This whole stupid job prospect took up over a quarter of a year now, and it occupied a lot of space in my head. I went to the interview in March, after the hobbit had puked two nights in a row and left me very, very tired. I still rocked the interview (at least I was told afterwards by a trustworthy source that I was great). However, someone else got the job. Someone who has been doing it for over 20 years anyway. It doesn’t matter that this person will retire in two years. I am not mad at this person, actually I really like him/her and think it is well deserved. It is still extremely frustrating.

Anyway, I had really high hopes up, and now I’m at a point where I’m doubting whether it makes sense at all to look for jobs in the field of museums. To put it in a nutshell: the museums in Germany, especially the museum interpretation, is complete bullshit in need of improvement. As long as interpretation is so little appreciated and so little funded, it will never be on the same level as in, for instance, Great Britain, the US or Canada. I wish that the management of museums would just realise the importance of good interpretation, because it really doesn’t make any sense to run a museum at all if you don’t appreciate bringing the message across.

Either way, I’m doing a lot of thinking and re-thinking right now. It is kind of hard to admit to ourself that our entire education doesn’t seem to work out, but hey, there has to be a job in the cultural area that’s suitable for a bright, intelligent and motivated mother of two children, right? I am full of ideas, I really am, now I just need someone to pay for them to come alive.

This whole topic has taken far too much time than I like. There were one or two other issues that frustrated me, too. And then it also took a lot of time and energy not to be frustrated.

And then, suddenly, it’s spring. Green leafs, blossoming trees and singing birds in the morning. It’s almost Easter, and I am really, really looking forward to hide some easter eggs in our garden. There are so many great places to put them – I am afraid I have to buy a lot of chocolate eggs this year! At the same time, Karsten’s birthday is coming up and he invited guests in the afternoon. As far as the weather forecast goes, we’ll be having a lovely coffee-and cake table in our garden! The week after Easter we’ll be at a wedding – since just one of us could attend the last weddings that were up, we are now finally attending as a family again!

So, hugs and greetings for now! I’m still alive!

About erdhummel

Familial entropy - that's an insight into our current life which has been fundamentally changed last summer when our daughter was born. Having studied in Cottbus, Germany, and worked/studied in Edinburgh, Scotland, we momentarily live in a small town in Switzerland where Karsten is trying to save the environment and Freddie is trying to save our sanity. Since there is not much time for elaborate, long emails while doing that, we thought a blog might be a good option to smuggle ourselves into the lifes of our friends.
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2 Responses to long time no see

  1. Sabine says:

    Solidarische Grüße von einer, die sich fest vorgenommen hatte, die Bewerbungen erstmal sein zu lassen, dafür endlich die Diss abzuschließen. Neben einem Kleinkind und den freiberuflichen Jobs. Nun hab ich dieses Jahr doch schon wieder 5 Bewerbungen geschrieben und bin mal eben eingesprungen, als am Museum eine Veranstaltungsreihe aus Krankheitsgründen drohte, abgebrochen zu werden. Bezahlt wird die Dauer der Veranstaltung, nicht die Vorbereitung… Das mit den enttäuschten Hoffnungen nach viel Vorbereitung ist also bekannt. (Wir würden sehr gerne mit Ihnen zusammenarbeiten, aber wir haben nur die eine Stelle!) Wenn Du eine familienfreundliche Lösung findest: Ich wäre interessiert!

    • erdhummel says:

      Mein Dickkopf sagt mir ja inzwischen ständig, dass die Selbstständigkeit von der Flexibilität schon am Einfachsten ist, wenn man Kinder hat. Der Kontostand sagt mir leider etwas anderes…Ich glaube, das Problem lieg unter anderem an den superschlechten Bedingungen für Selbstständige im Kulturbereich (wer zahlt einem im Kulturbereich denn schon den Stundenlohn, den man als Selbstständiger bräuchte???). Leider, leider glaube ich nicht, dass sich daran in den nächsten Jahren etwas ändert. Es ist wirklich recht vermurkst!

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