(English version follows below)
So ein bisschen zweifel ich ja daran, ob meine Tage spannender sind als unbeschränkte Zeit zum Lesen, Filme gucken und im Internet surfen…sie sind definitiv lauter, so viel steht fest.
Heute mittag zum Beispiel, da waren die Kinder mal wieder in einer recht unausstehlichen Stimmung. Weniger zu mir als zueinander. “Geschwisterplüsch”, haha, ja klar. Das ist aber oft so, dass nach dem Kindergarten und dem Mittagsessen erstmal ordentlich die Sau rausgelassen werden muss. Geht in den meisten Fällen gottseidank wieder vorbei.
Der Morgen war dafür entspannt, statt Dusche stand noch ein bisschen Kuscheln auf dem Programm, weil ich vormittags sowieso erst Laufen gehen wollte. Der Kleine ist ein außerordentlich verkuscheltes Kind, und so schlecht gelaunt er manchmal ist, so niedlich ist er, wenn er seine Arme um einen schlingt und “Ach Mamichen!” seufzt. Die Große tut sich zunehmend schwerer damit aus dem Bett zu kommen….die Hoffnung besteht, dass wir irgendwann tatsächlich mal wieder ausschlafen können.
Nachdem die Kinder im Wald abgeliefert wurden, bin ich Laufen gegangen. Leider war das Wetter heute nicht ganz so gut wie gestern und ich bin noch dazu aus der Übung, aber der Wille zählt ja bekanntlich. Jetzt muss er nur noch ein bisschen länger durchhalten, der Wille, und sich nicht nach der kleinen Runde schon verabschieden. So ein Feigling.
Mittwochnachmittag steht bei uns Musikkurs auf dem Programm, oder Rhythmik, je nachdem. Ich weiß immer gar nicht genau, was da eigentlich alles gemacht wird in dem Kurs, aber die Große geht gerne hin, auch wenn da einige echt zickige Mädchen mit dabei sind. Ganz ehrlich, es ist doch erstaunlich, dass Mädchen schon mit fünf Jahren zu waschechten Zicken werden – ist das genetisch bedingt, oder was? Ich hoffe nur, dass sie mit denen im Sommer nicht in eine Klasse kommt. Immerhin findet die Große besagte Mädchen selber sehr nervig und versteht immer gar nicht, weshalb die eigentlich die ganze Zeit nur Meckern und Petzen.
Der Kleine und ich vertreiben uns die Zeit meistens auf dem Spielplatz, nur heute lief es anders, weil er vor dem Abflug einen riesigen Wutanfall hatte und ich keine Zeit und Nerven hatte, ihm seine Matschklamotten anzuziehen. Das traditionelle Naschi, dass die Kinder hinterher selber im Tante-Emma-Laden kaufen dürfen (ein Naschi kostet 5 Cent, das ist super zum Einkaufen-Üben), fiel für ihn auch aus, was er aber mit sehr viel Fassung getragen hat, sobald er sich einmal wieder eingekriegt hatte.
Auf dem Rückweg gab’s dann ein spannendes Gespräch mit der Großen, die wissen wollte, warum Männer nicht weinen dürfen. Ja, so einen Quatsch erzählen manche Kinder im Kindergarten und ich frag mich ernsthaft, wo sie das herhaben. Wer sagt denn sowas heutzutage bitteschön noch?? Also, nach der Klärung, dass Gefühle überhaupt nichts mit Männern oder Frauen zu tun haben, folgte ein spannendes Gespräch über traditionelle und veraltete Geschlechterrollen und der Großen klappte zu meiner Freude wortwörtlich der Unterkiefer runter als sie erfuhr, wie das früher mal war. Da hat sie absolut kein Verständnis für. Dann ging es weiter in den Bereich der Berufe, und ich habe ihr versichert, dass sie sich jeden Beruf aussuchen kann, den sie will und dass Berufe nichts mit Männern und Frauen zu tun haben, sondern mit Fähigkeiten. Ein Dachdecker zum Beispiel muss schwindelfrei sein. Und wenn man kein Blut sehen kann, dann sollte man vielleicht kein Arzt werden. “Und als Rettungsschwimmer muss man unbedingt…” fing ich an, und die Große beendete triumphierend den Satz mit: “….eine dicke Speckschicht haben!!” Ganz genau, nun wisst ihr’s!
So, und nun ist hier Bettgehzeit, nach viel Getobe und Gekitzel. Aah, wie freu ich mich auf die Ruhe!

Die Große zeigt mir, dass sie als Dachdecker arbeiten kann / The little one is proving that she could work as a roofer
To be honest, I doubt that my daily routine is more exciting than days with nothing to do but to listen to music, watch tv and surf online…they are definitely louder, that’s for sure…
At lunchtime, for instance, the children were in quite an exhausting mood. Not so much regarding myself, but more regarding their way to deal with the other. Siblings love, ahaha, yes…but that’s often the case when they come back home after a day in kindergarden, and after lunch is normally kind of a peak. It calms down after a while, on most days, thank god.
At least the morning was relaxed. Time in the shower was subsituted by some cuddling with the kids since I wanted to go for a run anyway. The hobbit is such a cute cuddler, it’s really heartwarming! And the little one is having a hard time getting up in the morning these days….who knows, maybe we will indeed be able to sleep in one day again.
After dropping the kids off at the forest, I went for a run. Unfortunately, the weather wasn’t as nice as yesterday and I am not in good shape either, but hey, ambition is all! All I need know is my ambition to last a little longer. Today, it waved goodbye after the short round, the coward!
On Wednesday afternoon, it’s time for the little one’s music course. Or rhythimcal something course. I am not sure what they do, but the little one likes to go there even though there are some really annoying girls there. It always surprises me that even with five years girls can already be really nasty. I just hope that they won’t go into the same class once school is starting after the summer. At least, the little one doesn’t like them either and doesn’t understand why they are constantly complaining and squealing.
Normally, the hobbit and myself go to the playground while we are waiting for the course to end, but since he had a serious tantrum before we got there and since I had no chance to get him into his waterproofed stuff, playground was cancelled. So was the weekly candy that the children normally buy at the nearby corner shop once the little one is done with her course (one candy costs 5 cent – it’s perfect for them to practice “buying stuff” :-)). To my surprise, the hobbit was very, very calm and understanding once he managed to get out of the tantrum.
On our way back, the little one and I had an interesting conversation. She wanted to know why men are not allowed to cry. Yes, there are kids in the kindergarden who tell such a nonsense. Seriously, what parents tell their children that stuff? I thought that’s seriously outdated nowadays. Apparently not. So we talked about traditional gender roles (to my great delight the little one has absolutely no understanding for the fact that women were once supposed to stay at home, cook, clean and take care of the children). We then talked about jobs and what you need for a job (and you definitely don’t need a certain gender). But you do need certain skills. A roofer, for instance, should not be afraid of heights. A doctor should be able to see blood. “And a life guard shoul…” I said, and the little one ended the sentence with “…have a thick layer of flab!”. Now you know!
And now it’s time to go to bed, after dinner and lots of blustering and tickling. Aaaah, I am going to enjoy the silence of sleeping children this evening!!
Musste grad spontan laut lachen, als ich das mit der Speckschicht gelesen hab 😉 Ihr scheint ja kein sehr warmes Wasser im See zu haben…
Ja, ich musste auch sehr grinsen als sie das sagte…aber sie hat dann kurz überlegt und meinte, dass ein Taucheranzug auch gehen würde! 🙂